Warnstreiks: Verkehrschaos in NRW erwartet
Berlin/Düsseldorf (dpa/Red). Kräftemessen vor der zweiten Tarifrunde: Tausende Angestellte des öffentlichen Dienstes haben mit Warnstreiks ihrer Forderung nach deutlichen Gehaltssteigerungen Nachdruck verliehen.
Viele Bürger müssen sich diese Woche auf Unannehmlichkeiten einstellen: Vor der zweiten Verhandlungsrunde am Donnerstag rufen Gewerkschaften zu Warnstreiks auf. Diese treffen zunächst besonders Niedersachsen und am Dienstag Nordrhein-Westfalen.
In NRW ruft ver.di für Dienstag 45 000 Beschäftigte zum Streik auf. Weite Teile des öffentlichen Personennahverkehrs sollen ganztägig stillstehen oder stark eingeschränkt sein - die Gewerkschaft rechnet damit, dass hier über 10 000 Beschäftigte ihre Arbeit niederlegen. Bestreikt werden sollen auch kommunale Kitas, Sparkassen, Dienstleister in Stdatverwaltungen, Versorgungsbetriebe, Müllabfuhr, Jobcenter und Arbeitsagenturen, viele Kliniken sowie einige Schleusen. Betroffen sind Bochum-Herne, Dortmund, Duisburg-Niederrhein, Düsseldorf, Gelsenkirchen, Essen, Hamm, Unna, Köln, Krefeld, Mönchengladbach, Mülheim, Oberhausen, Bonn, Leverkusen, Remscheid, Solingen, Hagen, Märkischer Kreis, Wuppertal, Bielefeld, Paderborn, Siegen und Olpe.
„Auf zarte Hinweise reagiert die Arbeitgeberseite heutzutage leider gar nicht mehr, deshalb müssen wir gleich deutlich werden“, erklärte ver.di-Sprecher Günter Isemeyer. „Im öffentlichen Dienst und seinen Unternehmen erwarten die Beschäftigten für gute Arbeit mit hoher Verantwortung und großen Belastungen auch ordentliche Bezahlung. Bisher gibt es nicht einmal ein Angebot “.
Außerdem ist am Dienstag eine Großdemonstration in Düsseldorf geplant.
Die Gewerkschaften bezeichneten die befristeten Arbeitsniederlegungen als Achtungszeichen. Kritik kam von Arbeitgeberseite: „Die Streiks waren schon lange geplant und stellen eine völlig unangemessene Beeinträchtigung der Bürger dar“, monierte der Verhandlungsführer der Kommunen, Thomas Böhle, in der „Rheinischen Post“ (Dienstag). In der zweiten Runde ab Donnerstag werde gleichwohl „ergebnisorientiert verhandelt“.
Zuvor ist für diesen Dienstag eine deutliche Verschärfung der Warnstreiks mit Aktionen in den großen Ländern Nordrhein-Westfalen und Bayern geplant. In Hessen gibt es dann zunächst Ausstände in Kassel, am Mittwoch auch landesweit.