Interview : Dramatischer Zustand der Wälder - „Schadholz entfernen – und dann aufforsten“
Berlin Der Präsident der Arbeitsgemeinschaft deutscher Waldbesitzerverbände, Hans-Georg von der Marwitz (CDU), fordert milliardenschwere Hilfen für die Forstbesitzer. Angesichts der Trockenheit befände sich der Wald in Deutschland in einem dramatischen Zustand, so von der Marwitz im Gespräch mit dieser Zeitung.er, will Milliardenhilfen.
Herr von der Marwitz, erleben wir derzeit ein neues Waldsterben?
Hans-Georg von der Marwitz: Ich bin mit dem Begriff vorsichtig. Ich würde sagen: Ja, es sterben viele Bäume, vor allem auch alte. Und es ist dramatisch, was wir derzeit erleben. Der Wald präsentiert sich in weiten Teilen Deutschlands so, dass selbst dem Laien ersichtlich ist, da stimmt etwas nicht. Es gibt fast keine Baumart mehr, die dem Trockenstress noch gewachsen ist.
Welche Folgen hat das?
Von der Marwitz: Der Wald ist ein Multitalent. Er hat viele Funktionen – zuallererst als CO2-Senker. Aber von ihm lebt auch ein ganzer Industriezweig mit 1,1 Millionen Beschäftigten in der Holzwirtschaft. Wenn sich der Wald also großflächig verabschiedet, hat das enorme Folgen. Insofern muss alles daran gesetzt werden, die Entwicklung einzudämmen.
Landwirtschaftsministerin Julia Klöckner (CDU) will einen Masterplan auflegen und im September einen Waldgipfel veranstalten. Was muss schnell getan werden?