An Fraktionsspitze gewählt : Wagenknecht und Bartsch gewinnen Machtprobe bei den Linken
Potsdam (dpa) - Mit der erneuten Wahl von Sahra Wagenknecht und Dietmar Bartsch an die Fraktionsspitze der Linken hat die voraussichtlich kleinste Oppositionskraft ihren wochenlangen Machtkampf beigelegt.
Bartsch erhielt am Dienstag bei einer Fraktionsklausur in Potsdam 80, Wagenknecht 75,4 Prozent der Stimmen, wie ein Parteisprecher mitteilte.
Der Wahl war ein Machtkampf zwischen den Parteichefs Katja Kipping und Bernd Riexinger einerseits und Wagenknecht und Bartsch andererseits vorangegangen. Wagenknecht hatte den Parteichefs vorgeworfen, ihren Einfluss beschneiden zu wollen und mit Rückzug gedroht.
Möglich wurde die Personalentscheidung durch einen Kompromiss bei der Geschäftsordnung der Fraktion, den die Abgeordneten annahmen. Umstrittene Anträge, die Kipping und Riexinger deutlich mehr Einfluss in der Fraktion geben sollten, kamen nicht komplett durch. Ein Antrag, der den Parteichefs ein Stimmrecht im Fraktionsvorstand geben sollte, wurde zurückgezogen. Allerdings sollen Kipping und Riexinger ein erweitertes Rederecht im Bundestag erhalten.