Demografischer Wandel Vor allem in West-Städten wächst die Einwohnerzahl

Deutschland schrumpft und wird älter — mit wenigen Ausnahmen. Neuer Demografiegipfel im September.

Deutschland schrumpft, außerdem werden die Menschen immer älter. Das geht aus einer Antwort der Regierung auf eine Kleine Anfrage der Grünen hervor.

Deutschland schrumpft, außerdem werden die Menschen immer älter. Das geht aus einer Antwort der Regierung auf eine Kleine Anfrage der Grünen hervor.

Foto: Felix Kästle

Berlin. Die neuesten Zahlen der Bundesregierung sagen nichts Gutes voraus. Deutschland schrumpft, außerdem werden die Menschen immer älter. Das geht aus einer Antwort der Regierung auf eine Kleine Anfrage der Grünen hervor. Demnach sollen die Probleme des demografischen Wandels bei einem Gipfel beraten werden. Das Treffen ist für den 22. September angesetzt. Es wäre das dritte seiner Art.

Die Bevölkerungszahlen in Deutschland entwickeln sich laut einer Studie in den kommenden 15 Jahren extrem auseinander: Während ländliche Regionen in teils dramatischem Umfang Einwohner verlieren, wachsen städtische Ballungsräume.

Die Bevölkerungszahlen in Deutschland entwickeln sich laut einer Studie in den kommenden 15 Jahren extrem auseinander: Während ländliche Regionen in teils dramatischem Umfang Einwohner verlieren, wachsen städtische Ballungsräume.

Foto: Julian Stratenschulte

Die Alten sind auf dem Vormarsch, daran besteht laut Bundesregierung kein Zweifel mehr. „Den geringsten Anteil über 60-Jähriger erwarten im Jahr 2030 Hamburg und die Region München“, stellt die Regierung fest. 28,9 Prozent der Münchener und 28 Prozent der Hamburger werden älter als 60 Jahre alt sein. In den anderen westdeutschen Regionen wird deren Anteil zwischen 30 und 40 Prozent liegen. Im Osten werden in den ländlichen Teilen mehr als 40 Prozent über 60-Jährige leben.

Zugleich schrumpft Deutschland weiter: Die Bevölkerung wird vor allem in den ländlichen Gegenden der neuen Länder zusätzlich um zehn bis 20 Prozent abnehmen. Auch in den westdeutschen, vom Strukturwandel geprägten Regionen sind bis 2030 „deutliche Bevölkerungsverluste von fünf bis zehn Prozent zu erwarten“. Gemeint sind das Saarland und das Ruhrgebiet. Insgesamt zählen nur wenige Gebiete zu Wachstumszentren — vor allem Städte der alten Länder.

Weil der Trend so ist, sorgt sich die Regierung um die Daseinsvorsorge. Man setze daher verstärkt die Finanzhilfen des Bundes in „strukturschwachen und von Schrumpfungsprozessen betroffenen Räumen“ ein.

Nach Ansicht der Grünen muss diese Entwicklung nicht automatisch weniger Lebensqualität bedeuten. Schrumpfungsprozesse seien auch eine Chance, sich auf das Wesentliche zu konzentrieren, sagt Markus Tressel, Sprecher für ländliche Entwicklung. Mit einem Mix aus bedarfsgerechter Planung und „der staatlichen Garantie für eine Mindestausstattung der Daseinsvorsorge bleiben schrumpfende Regionen attraktiv“. has

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