Von der Leyen für begrenzte Präimplantationsdiagnostik

Hamburg (dpa) - Bundessozialministerin Ursula von der Leyen (CDU) hat für eine begrenzte Zulassung der Präimplantationsdiagnostik (PID) geworben.

Vor der Bundestagsentscheidung am Donnerstag schrieb von der Leyen in einem Gastbeitrag für das „Hamburger Abendblatt“ (Mittwoch): „Meine Erfahrungen als Ärztin haben mich am strengen Verbot zweifeln lassen.“ Sie sei nach reiflicher Abwägung dafür, die PID in klaren, engen Grenzen zu erlauben.

Die PID sei eine medizinische Hilfe für erblich schwer vorbelastete Paare, die Angst vor einer weiteren natürlichen Schwangerschaft haben. „Ihnen wollen wir Mut machen“, so die Ministerin.

Die Sozialministerin erklärte: „Ein Verbot der PID hieße, die Augen vor den neuen Möglichkeiten der Medizin zu verschließen, schwierige moralische Konflikte aber an die Eltern weiterzudelegieren.“ Wer in den Fällen, um die es bei der PID geht, keinerlei Abwägung im Einzelfall zulasse, der lasse die Betroffenen in der Konsequenz alleine, warnte sie. „Ein rigides Verbot lädt die gesamte Verantwortung bis hin zur möglichen Entscheidung über eine - in solchen Fällen legale - Spätabtreibung auf die schmalen Schultern der Eltern.“

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