Parteitag in Braunschweig Volkswagen stellt sich gegen AfD: Parteifunktionäre rufen zum Boykott auf

Braunschweig · Der Volkswagen-Betriebsrat hat sich dafür eingesetzt, dass der Schriftzug der „Volkswagenhalle“ in Braunschweig während des Bundesparteitags der AfD abgehängt wird. Von Parteifunktionären kommt heftige Kritik.

 Volkswagenhalle in Braunschweig

Volkswagenhalle in Braunschweig

Foto: dpa/Julian Stratenschulte

Der diesjährige Bundesparteitag der AfD wird vom 30. November bis zum 1. Dezember in Braunschweig stattfinden. Auf initaitive des Volkswagen-Betriebsrats wird nun jedoch der Name der Halle, „Volkswagenhalle“ abgedeckt, berichtet das „RedaktionsNetzwerkDeutschland (RND)“ am Mittwoch.

Zur Begründung sagte das Gremium um VW-Betriebsratschef Bernd Osterloh: „Wir verurteilen die völkisch-nationalistischen Positionen der sogenannten 'Alternative für Deutschland'. Diese Partei stellt sich eindeutig gegen Werte unseres Konzerns wie Respekt, Vielfalt, Toleranz und partnerschaftliches Miteinander."

Prompt kam Kritik von AfD-Chef Meuthen, der gegenüber dem „RND“ die Entscheidung den VW-Namen abzuhängen kritisierte und empfahl seinen Anhängern künftig Abstand zu Produkten der Konzerns zu nehmen: "Ich glaube nicht, dass das Unternehmen Volkswagen sich mit dieser peinlichen und der demokratischen Wettbewerbskultur hohnsprechenden Aktion einen Gefallen tut. Etliche Tausend AfD-Mitglieder und Millionen AfD-Wähler werden das sorgsam wahrnehmen und dem Unternehmen VW künftig sicher weniger gewogen sein, womöglich auch bei Kaufentscheidungen über ein neues Auto. So auch ich selbst."

Auch Parteifreunde wie Uwe Junge schlossen sich Meuthens Position an und einen künftigen Kauf bei Volkswagen kategorisch aus.

Der Entscheidung um den Veranstaltungsort des Parteitags waren Aktionen des Bündnisses „Stoppt die AfD“ vorausgegangen. 130 Organisationen und Verbände sowie mehr als 300 Einzelpersonen hatten sich zusammengeschlossen und mittels einer Online-Petition bis zuletzt versucht den Parteitag in der VW-Halle zu verhindern. Insgesamt hätten mehr als 23.000 Menschen unterzeichnet.

(mars)
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