Kein Grund für Entwarnung : Verfassungsschutz entwaffnet Hunderte „Reichsbürger“
Berlin (dpa) - Im Kampf gegen rechtsextremistische „Reichsbürger“ und „Selbstverwalter“ sieht der Verfassungsschutz Erfolge bei deren Entwaffnung, aber keinen Grund zur Entwarnung.
Die Zahl der als Inhaber einer Erlaubnis zum Führen von Jagd-, Sport- oder anderen Schusswaffen bekannten Szenemitglieder hat laut Bundesamt für Verfassungsschutz (BfV) deutlich die 1000er-Marke unterschritten. „Nichtsdestotrotz ist der Grad der Bewaffnung der Szene weiterhin hoch“, wird zugleich gewarnt.
„Bei der Entziehung waffenrechtlicher Erlaubnisse werden Erfolge sichtbar“, sagte BfV-Präsident Hans-Georg Maaßen der Deutschen Presse-Agentur in Berlin. „Dennoch müssen wir diese Szene weiterhin genauestens im Blick behalten.“
„Reichsbürger“ und „Selbstverwalter“ erkennen die Bundesrepublik, das Grundgesetz, Behörden und Gerichte nicht an. Auch ihr großes Interesse an Waffen macht den Sicherheitsbehörden Sorgen: Zeitweise hatten etwa sieben Prozent von ihnen eine waffenrechtliche Erlaubnis - das ist deutlich mehr, als in der Gesamtbevölkerung (zwei Prozent). Es gab bereits einen tödlichen Schusswaffenangriff auf Polizisten.