Särge der Toten in Deutschland : Unter trauernden Kameraden - Von der Leyen in Mali
Berlin (dpa) - Seit Jahren ist kein Soldat der Bundeswehr mehr im Einsatz gestorben - am Mittwoch dann stürzten zwei Soldaten im westafrikanischen Mali mit einem Hubschrauber ab und kamen ums Leben.
Verteidigungsministerin Ursula von der Leyen (CDU) nahm die Särge der Soldaten am Samstagabend in Köln feierlich in Empfang - und machte sich danach direkt auf in das Krisenland. Dort dürften schwierige, emotionale Begegnungen auf sie warten.
Was genau ist in Mali genau passiert?
Am Mittwochnachmittag heben zwei Tiger-Maschinen für einen Aufklärungseinsatz ab. Der erste Hubschrauber fällt im Flug plötzlich aus der Luft, weder Pilot noch Schütze setzen einen Notruf ab. Der Tiger kracht auf den Boden, brennt komplett aus. Bislang spricht nichts für einen Angriff oder Abschuss. Die UN-Mission berichtet von Erkenntnissen, die auf technisches Versagen hindeuten. Ein Expertenteam der Bundeswehr ist vor Ort, um die Ursache aufzuklären. Mittlerweile wurde ein Flugschreiber gefunden, er wurde aber beschädigt. Es ist unklar, ob er ausgelesen werden kann.
Fliegt von der Leyen nun wegen des Absturzes nach Mali?
Nein, die Reise der Ministerin nach Westafrika war schon mehrere Wochen lang geplant. Allerdings wurde der Trip wegen des Hubschrauberunglücks vorgezogen und verlängert. Von der Leyen will mehr Zeit bei den Soldaten verbringen, auch ein Gottesdienst mit den Soldaten in Mali steht auf dem Programm. Darüber hinaus sind zahlreiche politische Gespräche unter anderem mit den nigrischen und malischen Staatspräsidenten und Verteidigungsministern geplant. Auch die französische Verteidigungsministerin Florence Parly wird sie treffen. Es geht aus Sicht der Bundesregierung im Kern darum, den Ländern in Westafrika dabei zu helfen, selbst für Sicherheit und Stabilität zu sorgen.