Fahrverbote : Umweltministerin Hendricks fordert kostenlose Diesel-Nachrüstung
Düsseldorf. Im Streit um eine kostenlose Umrüstung älterer Diesel-Motoren erhöht die geschäftsführende Bundesregierung den Druck auf die Autohersteller. „Wer seinen Diesel nachrüsten kann und will, der sollte einen Anspruch darauf haben, dass der Hersteller das übernimmt“, sagte Bundesumweltministerin Barbara Hendricks (SPD) der „Süddeutschen Zeitung“.
Dies stehe den Verbrauchern zu.
„Es darf nicht sein, dass jetzt nur noch über Plaketten diskutiert wird und dabei die eigentlichen Verursacher des Problems aus dem Blick geraten“, kritisierte Hendricks. Die deutschen Autohersteller lehnen trotz drohender Fahrverbote in Städten mit hoher Luftbelastung eine teure und aufwendige Umrüstung älterer Dieselfahrzeuge bisher ab. Sie setzen weiterhin auf schnelle und günstigere Software-Updates.
Deutschlands oberster Verbraucherschützer, Klaus Müller, forderte Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) auf, die Diesel-Nachrüstung durch Autohersteller zur „Chefsache“ zu machen. „Der politische Druck auf die Autohersteller muss viel größer werden“, sagte Müller, Chef des Bundesverbands Verbraucherzentrale (vzbv), der in Düsseldorf erscheinenden „Rheinischen Post“.