Rücktritts-Gerüchte Tritt Seehofer zurück? Wirbel um den CSU-Chef

München/Berlin · Laut einem Medienbericht will Horst Seehofer in den nächsten Tagen sein Amt als CSU-Parteichef zur Verfügung stellen. Die CSU dementiert das.

 Horst Seehofer.

Horst Seehofer.

Foto: dpa/Kay Nietfeld

Horst Seehofer will in den nächsten Tagen sein Amt als CSU-Parteichef zur Verfügung stellen. Dies bestätigten mehrere unabhängige Vertraute aus Seehofers Umfeld übereinstimmend der Wochenzeitung „Die Zeit“. Nach diesen Informationen plant Seehofer allerdings, nach seinem Abschied vom Parteivorsitz, weiterhin als Bundesinnenminister zu amtieren.

Merkels Ankündigung, nicht mehr als Parteivorsitzende der CDU zu kandidieren, habe Seehofers Entscheidung wesentlich beeinflusst, heißt es weiter. "Horst ist seitdem einfach wahnsinnig erleichtert, dass er nicht auch auf Merkels Männerfriedhof gelandet ist", sagt ein Vertrauter Seehofers der „Zeit“.

Seit Monaten hatte es aus der CSU immer wieder Forderungen nach einem Rücktritt Seehofers als Parteichef gegeben. Wer in diesem Amt auf ihn folgen würde, ist bislang noch unklar. Ministerpräsident Markus Söder und der Europapolitiker Manfred Weber gelten bislang als die aussichtsreichsten Kandidaten.

Ein CSU-Sprecher hat den Bericht der Wochenzeitung zurückgewiesen: Es gebe im Moment keinerlei Festlegung, erklärte der Sprecher am Mittwoch in München. Es bleibe bei dem von Seehofer am Sonntag selbst angekündigten Fahrplan. Demnach soll es erst nach der für Montag geplanten Vereidigung des bayerischen Kabinetts eine Mitteilung geben, wie es bei der CSU weitergeht:„Es bleibt bei dem von Horst Seehofer selbst angekündigten Fahrplan“, sagte der Parteisprecher der Deutschen Presse-Agentur.

Die "Zeit" berichtete, Seehofer wolle den CSU-Vorsitz abgeben und Bundesinnenminister bleiben. Eine Sprecherin des Bundesinnenministeriums dementierte den Bericht ebenfalls. Es handle sich um "fette Enten".

Bereits vor Merkels Rückzugsankündigung hatte es allerdings eine Vielzahl von Forderungen an Seehofer gegeben, den Posten des CSU-Chefs zu räumen. Wie "Focus Online" berichtete, soll inzwischen parteiintern besprochen sein, dass Bayerns Ministerpräsident Markus Söder auch den CSU-Vorsitz übernehmen soll. Auch hierüber wird seit Tagen spekuliert.

(red/afp/dpa)
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