Neue Streiks möglich : Tarifrunde für öffentlichen Dienst bisher ohne Annäherung
Potsdam (dpa) - Arbeitgeber und Arbeitnehmer haben bei den Tarifverhandlungen für den öffentlichen Dienst am Montag keinen Durchbruch erzielt. Nach anfänglichem Optimismus blieb eine Annäherung vorerst aus.
„Es gibt Komplikationen, und wir müssen sehen, wie wir sie bewältigen“, sagte der Vorsitzende der Gewerkschaft Verdi, Frank Bsirske, in Potsdam.
Die Verhandlungsrunde soll bis zu diesem Dienstag dauern. Am Montag sollte es nach übereinstimmenden Angaben beider Seiten kein Ergebnis mehr geben. Möglich sind eine Einigung oder ein vorläufiges Scheitern der Gespräche. In der vergangenen Woche hatten massive Warnstreiks unter anderem Teile des Nahverkehrs in Deutschland lahmgelegt und den Flugverkehr gestört. Falls sich Arbeitgeber und Arbeitnehmer nicht einigen, sind weitere Ausstände wahrscheinlich.
Der Verhandlungsführer des Bundes, Innenminister Horst Seehofer (CSU), hatte zum Auftakt am Sonntag ein Angebot der Arbeitgeber „zum geeigneten Zeitpunkt“ angekündigt. Er wolle zügige Verhandlungen und sei persönlich an einem vernünftigen Abschluss interessiert, sagte Seehofer, der als CSU-Chef im Oktober Landtagswahlen in Bayern zu bestreiten hat. Der Vorsitzende des Beamtenbunds dbb, Ulrich Silberbach, hatte einen Durchbruch am Montag oder Dienstag für wahrscheinlich gehalten.