Stichwahl in München, SPD-Triumph in Nürnberg
München/Nürnberg (dpa) - Die neuen Oberbürgermeister in mehreren bayerischen Großstädten werden erst in zwei Wochen per Stichwahl gekürt - darunter auch in München.
Dort wird es ein Duell zwischen Dieter Reiter (SPD) und Josef Schmid (CSU) um die Nachfolge des langjährigen SPD-Rathauschefs Christian Ude geben. Reiter lag im ersten Wahlgang der bayerischen Kommunalwahlen am Sonntag wenige Punkte vorne.
Stichwahlen gibt es am 30. März auch in Regensburg, Würzburg und Erlangen, wo ebenfalls keiner der Kandidaten auf Anhieb die absolute Mehrheit holte. In Nürnberg dagegen triumphierte SPD-Amtsinhaber Ulrich Maly schon im ersten Wahlgang mit Zwei-Drittel-Mehrheit. In Augsburg verteidigte CSU-Amtsinhaber Kurt Gribl den Oberbürgermeister-Posten ebenfalls im ersten Wahlgang.
Auf Reiter, den Wunschnachfolger des seit 1993 amtierenden Ude, entfielen nach Auszählung von 1014 der insgesamt 1022 Stadtgebiete 40,5 Prozent der Stimmen; sein CSU-Gegenspieler Josef Schmid erhielt 36,6 Prozent. Sabine Nallinger von den Grünen bekam den Auszählungen zufolge 14,7 Prozent. Damit gehen Reiter und Schmid in die Stichwahl. Vor sechs Jahren hatte Ude noch mit 66,8 Prozent über Schmid triumphiert. Er konnte nun aus Altersgründen nicht mehr antreten.
Reiter sagte, er sei „rundum zufrieden“. Schmid und Nallinger sprachen von einem „historischen Wahlergebnis“ - zum ersten Mal seit 30 Jahren ist in München eine Stichwahl nötig. CSU-Generalsekretär Andreas Scheuer sagte der Nachrichtenagentur dpa: „Das ist ein tolles Zwischenergebnis. Wir haben unser Etappenziel erreicht und gehen mit Rückenwind in die Verlängerung.“ SPD und CSU kündigten an, in den kommenden beiden Wochen hart um den Sieg zu kämpfen. Es wird erwartet, dass viele Wähler der Grünen-Politikerin Nallinger in der Stichwahl für Reiter votieren und dem SPD-Mann zum Sieg verhelfen könnten.
In Nürnberg konnte Maly, der auch bayerischer und deutscher Städtetagspräsident ist, nach Auszählung aller Stimmbezirke 67,1 Prozent der Stimmen auf sich vereinigen. Sein CSU-Herausforderer Sebastian Brehm war dagegen mit lediglich 24,1 Prozent chancenlos.