Tür-zu-Tür-Aktion : SPD will Wahldesaster bürgernah aufarbeiten
Berlin (dpa) - Die SPD will ihren 20-Prozent-Absturz bei der Bundestagswahl im Dialog mit den Bürgern aufarbeiten.
Fraktionschefin Andrea Nahles kündigte bei einer Klausursitzung in Berlin an, die Bundestagsabgeordneten wollten vom 13. bis 19. November in ihren Wahlkreisen an Haustüren klopfen und die Menschen fragen, um welche Themen sich die Sozialdemokraten am dringendsten kümmern sollten. Der Titel der Aktion lautet „Fraktion im Dialog“.
Nahles sagte, die SPD wolle die Kommunikation mit den Bürgern nach dem Wahlkampf nicht wieder abreißen lassen. „Das wollen wir jetzt anders machen.“ In ihrer Zeit als Generalsekretärin hatte Nahles 2013 die Devise ausgegeben, die SPD müsse vor der Wahl an fünf Millionen Haustüren klingeln. Das reichte damals für 25,7 Prozent.
Bei der Wahl vor drei Wochen machten dann nur noch 20,5 Prozent der Bürger ihr Kreuzchen bei den Genossen. Das war das schlechteste Ergebnis in der bundesrepublikanischen Geschichte der ältesten deutschen Partei. Die SPD geht nun in die Opposition. Bei der Landtagswahl in Niedersachsen am Sonntag war die Partei dagegen überraschend deutlich stärkste Kraft geworden. Nahles freute sich, betonte aber: „Das macht das Bundestagswahlergebnis nicht weniger schmerzhaft.“