Beifall von der CSU : SPD will Familiennachzug für ehemalige Gefährder verbieten
Berlin (dpa) - Die SPD-Bundestagsfraktion will den Familiennachzug für Ehepartner und Kinder ehemaliger Gefährder jetzt doch generell verbieten. Dafür soll eine im Gesetzentwurf der Bundesregierung aktuell noch bestehende Ausnahmeregelung gestrichen werden.
„Mit der SPD-Bundestagsfraktion wird es keinen Familiennachzug für Gefährder geben“, hieß es in einer gemeinsamen Erklärung der SPD-Innenexperten Eva Högl und Burkhard Lischka. Sie kündigten an: „Wir werden im parlamentarischen Verfahren fordern, dass die im Gesetzentwurf von Horst Seehofer bestehende Ausnahmeregelung gestrichen wird.“ Zunächst hatten sich Unionspolitiker gegen die Ausnahme gestemmt.
Die Vorsitzende des Innenausschusses, Andrea Lindholz (CSU), begrüßte denn auch die Ankündigung der SPD. Gleichzeitig betonte sie, die umstrittene Regelung sei keineswegs auf Betreiben von CSU-Bundesinnenminister Seehofer in den Entwurf gelangt. „Der Passus war im ersten Gesetzentwurf des Bundesinnenministeriums noch nicht enthalten und wurde erst im Zuge der Ressortabstimmung auf Drängen des Bundesjustizministeriums eingefügt“, sagte sie der Deutschen Presse-Agentur.
Wenn diese „kontraproduktive Detailregelung“ jetzt im parlamentarischen Verfahren gestrichen werde, „wäre das ein schöner Erfolg“. Bundesjustizministerin Katarina Barley (SPD) hatte vergangene Woche auf eine Frage nach den Ex-Gefährdern geantwortet: „Es ist der Gesetzentwurf meines Kollegen Horst Seehofer.“