Streit in der SPD : SPD-Politiker Johannes Kahrs legt Bundestagsmandat nieder
Berlin Der langjährige SPD-Bundestagsabgeordnete Johannes Kahrs legt sein Bundestagsmandat nach 21 Jahren im Parlament aus Protest gegen eine Personalentscheidung der Fraktionsführung nieder.
Kahrs begründete seinen Schritt am Dienstag in Berlin damit, dass er bei der Nominierung des Bundestags-Wehrbeauftragten von seiner Fraktion nicht berücksichtigt wurde. Kahrs war bisher haushaltspolitischer Sprecher seiner Fraktion und auch ein Sprecher des einflussreichen Seeheimer Kreises des rechten Flügels der SPD.
"Als langjähriger Berichterstatter für das Verteidigungsministerium im Haushaltsausschuss hätte ich gerne für das Amt des Wehrbeauftragten des Deutschen Bundestages kandidiert", schrieb Kahrs in einer Erklärung. Fraktionschef Rolf Mützenich habe nun aber die bisherige Fraktionsvize Eva Högl für dieses Amt vorgeschlagen. "Ich akzeptiere dies und wünsche ihr viel Erfolg", schrieb dazu Kahrs. Er selbst suche nun aber "außerhalb der Politik einen Neuanfang".
Der 56-jährige Kahrs war bisher direkt gewählter SPD-Abgeordneter für den Wahlkreis Hamburg-Mitte. Als Sprecher des Seeheimer Kreises galt er in der Fraktion als ein Gegenpol zu Mützenich, der dem linken Parteiflügel zugerechnet wird - auch und gerade in verteidigungspolitischen Fragen.