Schlechte Umfragewerte : SPD fällt auf Rekordtief
Berlin (dpa) - Der kommissarische SPD-Vorsitzende Olaf Scholz hat die Partei aufgerufen, sich von schlechten Umfragewerten nicht entmutigen zu lassen. Es liege an der SPD selbst, an Stärke zu gewinnen, sagte Scholz der „Frankfurter Allgemeinen Zeitung“ (Samstag).
„Ich traue uns zu, die nächste Bundestagswahl zu gewinnen - die steht aber erst in vier Jahren an.“ Juso-Chef Kevin Kühnert rief die Basis dazu auf, den Koalitionsvertrag mit der Union abzulehnen, auch wenn die Zukunft offen sei: „Lasst euch keine Angst machen, vor dem was danach kommt“, sagte er bei einer Basisveranstaltung in Recklinghausen.
Knapp eine Woche vor ihrem Mitgliederentscheid über die Neuauflage der großen Koalition ist die SPD in der Wählergunst auf ein Rekordtief abgesackt. In einer Umfrage von Infratest Dimap für den ARD-Deutschlandtrend kommen die Sozialdemokraten nur noch auf 16 Prozent. Das sind zwei Punkte weniger als Anfang Februar. Dass Andrea Nahles als neue Parteivorsitzende das Ruder herumreißen kann, glaubt nur ein Drittel der Befragten, knapp Hälfte traut ihr das nicht zu.
Der Wert ist der schlechteste, den die SPD in einer Umfrage bisher erzielt hat. Sie liegt damit nur noch knapp vor der AfD, die sich um einen Punkt auf 15 Prozent verbesserte. Die Union erreicht im Deutschlandtrend unverändert 33 Prozent. Die FDP verliert einen Punkt und landet bei neun Prozent. Die Linke bleibt stabil bei elf Prozent; die Grünen verbessern sich um zwei Punkte auf 13 Prozent.