Politik : So schlagen die Bundesländer beim Bildungsmonitor ab
Das Saarland, Berlin und Hamburg machen im Bildungsvergleich Plätze gut — Insgesamt herrscht aber Stagnation.
Das Saarland war viele Jahre lang die graue Maus im deutschen Bildungssystem. Noch 2013 lag es auf Platz 15 von 16 Bundesländern. Jetzt ist es auf Rang Sechs vorgerückt und macht bella figura. Berlin hat die rote Laterne, die es seit dem ersten Bildungsmonitor der wirtschaftsnahen „Initiative Neue Soziale Marktwirtschaft“ (INSM) vor 15 Jahren trug, an Bremen abgegeben und liegt nun auf Platz 13. Das sind die Gewinner des Jahres. Aber es gibt mehr Verlierer. Hier die wichtigsten Fragen und Antworten.
Es ist ein relativ zuverlässiges Messinstrument für die Qualität des deutschen Bildungswesens. Denn es werden Daten aus 93 Statistiken ausgewertet und am Ende zu einer Kennzahl zusammengefasst. Dazu gehört zum Beispiel, wie viel Geld die Länder für ihr Schulsystem ausgeben, wie alt die Lehrkräfte sind und wie viele Schulabbrecher es gibt. Berücksichtigt werden zudem Kriterien wie die Klassengrößen, die Versorgung mit Ganztagsschulen und Kitas, die Abschlussquote an Berufsfachschulen und die Lese- und Rechtschreibkompetenz.
Wie schon seit vielen Jahren wieder Sachsen (69,2 Punkte), Thüringen (61) und Bayern (60,2). Diese drei Länder weisen alle eine gute Förderinfrastruktur auf und tun viel für die Forschung und die Internationalisierung. Probleme gibt es aber auch bei den Siegern. So ist die Altersstruktur der Lehrkräfte in Sachsen und Thüringen bedenklich. In Bayern, das bei der beruflichen Bildung herausragt, fehlt es an Ganztagsplätzen. Shootingstar der Erhebung ist das Saarland, das gegenüber 2013 um 13,2 Punkte auf 52,9 Punkte zulegte und nun Platz Sechs erreicht. Vor allem, weil die Ausgaben für Schulen und Hochschulen hier höher liegen als im Bundesdurchschnitt. Hamburg legte ebenfalls stark zu, um 6,3 Punkte und ist mit 54,7 Punkten Fünfter geworden. Besonderes Lob bekam die Hansestadt von den Autoren dafür, dass sie stark auf Vergleichsarbeiten setzt, was zu einem Ideenwettbewerb zwischen den Schulen geführt habe.