Objekt der Zeitgeschichte : Schwierige „Landshut“-Demontage in Brasilien
Fortaleza (dpa) - Die Rückholung der vor vierzig Jahren von Terroristen entführten früheren Lufthansa-Maschine „Landshut“ gestaltet sich zum Teil schwieriger als erwartet. Als wichtige Etappe konnte nun die linke Tragfläche der flugunfähig im brasilianischen Fortaleza stehenden Boeing 737 abgenommen werden.
Seit 21. August ist ein Team der Lufthansa Technik vor Ort. Es ist eine große Herausforderung für die Ingenieure: Allein zur Abnahme der Flügel müssen rund 1500 Nieten und Schrauben gelöst werden, jedes abgenommene Triebwerk wiegt rund 1,5 Tonnen.
Zu Beginn musste die Maschine erst einmal mit neuen Bugrädern versehen werden, um die zwischen anderen stillgelegten Flugzeugen stehende Boeing auf das Vorfeld zu fahren, sagte Lufthansa Technik-Sprecher Jens Krüger der Deutschen Presse-Agentur. „Wir würden die Maschine gerne vor der Bundestagswahl (24. September) nach Hause bringen“, sagte Krüger.
Die großen Teile wie die Tragflächen sollen mit einer Antonov 124 und andere Teile mit Seecontainern nach Deutschland gebracht werden. Eine Ausstellung im Dornier-Museum in Friedrichshafen zum 40. Jahrestag der Befreiung der Geiseln im somalischen Mogadischu am 18. Oktober könnte zeitlich schwierig werden. Es sei ein nationales Interesse, mit dem Flugzeug als Ausstellungsstück an den Deutschen Herbst 1977 zu erinnern, hatte Außenminister Sigmar Gabriel (SPD) betont. In Friedrichshafen soll die Maschine dauerhaft als restauriertes Ausstellungsobjekt an das „Landshut“-Drama erinnern.