Ressortverteilung in der Groko : Schulz will Nahles als Nachfolgerin für SPD-Spitze
Berlin (dpa) - Nach knapp einem Jahr will SPD-Chef Martin Schulz den Parteivorsitz an Fraktionschefin Andrea Nahles übergeben.
Der 62-Jährige kündigte in einer Vorstandssitzung seinen Rücktritt nach Ende des Mitgliedervotums zur großen Koalition am 2. März an, wie die Deutsche Presse-Agentur aus Parteikreisen erfuhr. Er will Nahles dann als Nachfolgerin vorschlagen. Die 47-Jährige Parteilinke wäre die erste Frau an der Spitze der knapp 155 Jahre alten sozialdemokratischen Partei.
Nahles soll Fraktion und Partei künftig in einer Doppelfunktion führen. Schulz will Außenminister in der geplanten großen Koalition werden und würde damit seinen Vorgänger als Parteichef, Sigmar Gabriel, ablösen, der kein Ministeramt mehr ausüben soll.
Der frühere Präsident des Europaparlaments war zunächst als Hoffnungsträger gefeiert und im März 2017 mit 100 Prozent zum SPD-Vorsitzenden gewählt worden. Anschließend ging es aber nach vielen Fehlern und einer intern stark kritisierten Wahlkampagne bergab. Die Sozialdemokraten erzielten bei der Bundestagswahl mit 20,5 Prozent das schlechteste Ergebnis in der Geschichte der Bundesrepublik.