Schröder: Betreuungsgeld gegen „Einheitsfamilien“

Passau (dpa) - Bundesfamilienministerin Kristina Schröder sieht in dem heftig umstrittenen Betreuungsgeld ein Mittel gegen „Einheitsfamilien“. Das Betreuungsgeld sei „keine Fernbleibe-Prämie“ wie von der Opposition dargestellt, sagte Schröder der „Passauer Neuen Presse“.

Es solle vielmehr die Väter und Mütter unterstützen, die ihre Kinder nicht in eine Kindertagesstätte geben wollten. Bei den unter Dreijährigen seien das immerhin 60 Prozent. In Deutschland gebe es „zum Glück Vielfalt und keine Einheitsfamilien“, sagte die CDU-Politikerin.

Schröder betonte, sie wolle Eltern die Wahl lassen: „Entweder sie nehmen einen Kita-Platz in Anspruch, der mit rund 1000 Euro monatlich öffentlich bezuschusst wird, oder sie entscheiden sich für eine Barleistung, weil sie die Betreuung selbst organisieren.“ Bei den Details bitte sie um Geduld: „Ich werde jetzt nicht ständig neue Wasserstandsmeldungen zum Gesetzentwurf abgeben.“

Die Koalition hat vereinbart, Eltern, die ihre ein und zwei Jahre alten Kinder selbst betreuen und keine Kita in Anspruch nehmen, ab 2013 ein monatliches Betreuungsgeld zu zahlen: zunächst 100 Euro, später 150 Euro. Darüber schwelt aber seit Wochen Streit. Mehrere CDU-Abgeordnete haben angekündigt, das Vorhaben nicht mitzutragen. Auch die FDP ist skeptisch.

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