Schavan begrüßt Abitur-Pläne

Berlin (dpa) - Bundesbildungsministerin Annette Schavan (CDU) hat die Ankündigung der Länder Bayern, Baden-Württemberg, Sachsen, Sachsen-Anhalt und Mecklenburg-Vorpommern für einen gemeinsamen Aufgabenpool auf dem Weg zum Abitur begrüßt.

„Dies ist ein Schritt in die richtige Richtung hin zu mehr Vergleichbarkeit der Abschlussprüfungen“, sagte Schavan der „Rheinischen Post“. Das gemeinsame Abitur sei „die richtige Antwort auf die berechtigte Erwartung der Eltern nach Vergleichbarkeit und Mobilität“, sagte Schavan. Die übrigen Länder sollten sich „daran ein Beispiel nehmen und sich diesem Bündnis anschließen“.

Genau das lehnt das volkreichste Bundesland Nordrhein-Westfalen ab. NRW-Schulministerin Sylvia Löhrmann (Grüne) sagte der „Berliner Zeitung“: „Wir wollen gemeinsam vereinbarte Standards, aber kein Einheitsgymnasium und kein Einheitsabitur.“ Die Länder arbeiteten seit Jahren zusammen, um Prüfungsverfahren und Abi- Anforderungen vergleichbar zu halten. Der jetzige Vorstoß sei ein „politisch motivierter Profilierungsversuch“, der ablenken solle „von der großen Wunde unseres Bildungssystems, nämlich der starken Abhängigkeit des Bildungserfolges von der sozialen Herkunft“.

Brandenburg will Überlegungen für länderübergreifende Aufgaben nur mit Berlin anstellen. Thüringen sprach sich für ein einheitliches und gleichwertiges Abitur in Deutschland und gegen „Insellösungen“ einzelner Länder aus. „Wir halten den Vorstoß der fünf Länder für einen Trippelschritt, der in eine Sackgasse führt“, erklärte das thüringische Kultusministerium.

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