Schäuble verteidigt seinen Krim-Vergleich

Die Bundesregierung übt sich wegen der Äußerungen in Zurückhaltung.

Wolfgang Schäuble (CDU, Foto: dpa).

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Foto: Patrick Seeger

Berlin. Die Bundesregierung ist nach dem Ärger mit Russland wegen Äußerungen von Finanzminister Wolfgang Schäuble (CDU) zur Krim-Krise um zurückhaltendere Töne bemüht. Regierungssprecher Steffen Seibert sagte Freitag, alle Mitglieder der Regierung seien sich der „enormen Grausamkeiten“, die im Zweiten Weltkrieg in deutschem Namen in Russland begangen worden seien, „vollkommen bewusst“. Ansonsten wollte er auf den Streit nicht näher eingehen. „Es ist alles gesagt. Wir haben hier nichts mehr beizutragen.“

Schäuble hatte am Montag im Gespräch mit Schülern Parallelen zwischen Russlands Vorgehen auf der Krim und der Annexion des Sudetenlandes 1938 durch Nazi-Deutschland gezogen. Mit Blick auf ein mögliches Szenario sagte er: „Das kennen wir alles aus der Geschichte. Mit solchen Methoden hat schon der Hitler das Sudetenland übernommen — und vieles andere mehr.“ Daraufhin hatte sich die russische Regierung am Donnerstag offiziell beschwert.

In der ARD-Sendung „Beckmann“ verteidigte der CDU-Politiker am Donnerstagabend seine Äußerungen. Er habe niemanden mit Adolf Hitler verglichen. Wörtlich sagte Schäuble: „Ich bin doch nicht so blöd, dass ich Hitler mit jemandem vergleiche.“ Er habe lediglich die Situation rund um die Krim-Krise erklärt, woraus dann ein Satz isoliert veröffentlicht worden sei.

Nach Angaben des Finanzministeriums sagte Schäuble schon im Gespräch mit den Schülern: „Deshalb müssen wir den Russen sagen, wir vergleichen Euch mit niemand. Aber Ihr müsst wissen: Das geht nicht. Wir müssen das anders lösen.“ dpa

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