Merkel-Nachfolge : Schäuble bereitete Merz' Kandidatur seit langer Zeit mit vor
Hamburg Bundestagspräsident Wolfgang Schäuble (CDU) hat nach einem Bericht die Kandidatur von Friedrich Merz für den CDU-Vorsitz „von langer Hand“ mit vorbereitet und unterstützt.
Schäuble habe seinem Freund Merz schon seit geraumer Zeit geraten, sich auf die Nachfolge von Angela Merkel als Parteivorsitzende vorzubereiten, berichtete der "Spiegel" am Freitag vorab aus seiner neuen Ausgabe. Schäuble habe den früheren Unionsfraktionschef zudem in dem Vorhaben bestärkt.
Einen Tag nach dem schlechten Abschneiden der CDU bei der Hessen-Wahl hatte Merkel am Montag mitgeteilt, sich bei dem CDU-Parteitag im Dezember nicht als Parteivorsitzende zur Wiederwahl zu stellen. Daraufhin erklärten CDU-Generalsekretärin Annegret Kramp-Karrenbauer, Bundesgesundheitsminister Jens Spahn und der seit Jahren aus der aktiven Politik zurückgezogene Merz, sich um die Nachfolge zu bewerben.
Dem "Spiegel" zufolge riet Schäuble dem früheren Widersacher Merkels, er müsse spätestens bis zum Nachmittag am Tag der Hessen-Wahl für sich geklärt haben, ob er antreten wolle. Zudem verschaffte Schäuble Merz demnach Termine, um seine Kandidatur in christdemokratischen Kreisen in Deutschland und Europa vorzubereiten und seine Chancen auszuloten.