Rentnern entgehen durch Dämpfungsfaktoren Tausende Euro
Berlin (dpa) - Vielen Rentnern entgehen durch die Faktoren, die die Rentenerhöhungen dämpfen, Beträge in vierstelliger Größenordnung pro Jahr. Das geht aus einer Aufstellung der Fraktion der Linken auf Basis einer Antwort der Bundesregierung hervor, die der Deutschen Presse-Agentur vorliegt.
Der Linken-Rentenexperte Matthias W. Birkwald hatte nach den Auswirkungen des Nachhaltigkeits- und des Riesterfaktors gefragt. Diese Veränderungen der Rentenformel zur Berechnung der Bezüge wurden 2003 beziehungsweise 2005 eingeführt. So werden Rentenerhöhungen etwa gedämpft, wenn die Zahl der Rentner stärker als die Zahl der Beitragszahler steigt.
Diese Kürzungsfaktoren bewirken den neuen Angaben zufolge, dass die Rentenanpassungen seit 2003 insgesamt rund 4,4 Prozentpunkte hinter der für die Rentenerhöhungen ansonsten maßgeblichen Lohnentwicklung zurückgeblieben sind. Zwischen 2016 und 2029 sollen es noch einmal fast acht Prozentpunkte sein.
Birkwald sagte der dpa, würden die Rentenkürzungen bis zum Jahr 2015 rückgängig gemacht, hätten Rentner, die 45 Jahre zum Durchschnittsverdienst gearbeitet hätten, rund 722 Euro mehr Rente im Jahr. Im Jahr 2029 wären es sogar 2939 Euro mehr Rente jährlich. „Dann würde die Rente wieder den Lebensstandard sichern.“