Weiter Waffen für Nahost : Regierung genehmigt weniger Rüstungsexporte
Berlin (dpa) - Die Bundesregierung hat im ersten Drittel des laufenden Jahres weniger Rüstungsexporte genehmigt - die Zahlen bleiben aber auf einem hohen Niveau.
Wie aus einer vom Bundeskabinett gebilligten Übersicht für den Bundestag hervorgeht, wurden von Januar bis April Einzelgenehmigungen für die Ausfuhr von Rüstungsgütern in Höhe von 2,42 Milliarden Euro erteilt. Im Vorjahreszeitraum waren es 3,3 Milliarden Euro. Die Opposition kritisiert, dass Deutschland weiter Waffengeschäfte etwa mit Saudi-Arabien und Katar mache - deren aktueller Konflikt ein möglicher Brandherd im Nahen Osten ist.
Der Rüstungsexperte der Linksfraktion im Bundestag, Jan van Aken, sagte, besonders besorgniserregend sei, dass sechs der Top-10-Käufer deutscher Rüstungsgüter in den ersten vier Monaten sogenannte Drittländer außerhalb von EU und Nato waren. Das waren Saudi-Arabien, die Vereinigten Arabischen Emirate, Algerien, Ägypten, Singapur und Südkorea.
„Obwohl Saudi-Arabien und die Emirate einen brutalen Krieg im Jemen führen, der bereits Tausende das Leben gekostet hat, können beide Staaten immer noch auf die Zulieferungen aus Deutschland vertrauen“, sagte van Aken. So gab Berlin in den ersten vier Monaten grünes Licht für die Lieferung von Rüstungsgütern an das saudische Königshaus in Riad für rund 48 Millionen Euro und in die Vereinigten Arabischen Emirate für rund 80 Millionen Euro.