Reformation: Jedes Jahr ein Feiertag?
Die große Mehrheit befürwortet in einer Umfrage, dass der Reformationstag dauerhaft zum gesetzlichen Feiertag erhoben wird. Die Wirtschaft, aber auch die Kirchen sehen das kritisch.
Düsseldorf. Der Reformationstag sollte nicht nur ausnahmsweise wie in diesem Jahr des 500. Reformationsjubiläums ein zusätzlicher Feiertag sein. Dafür sprachen sich Ende 2016 in einer repräsentativen Umfrage des Meinungsforschungsinstituts Yougov 72 Prozent der Befragten aus. Sie wollen einen regelmäßigen bundesweiten Feiertag am 31. Oktober.
Bisher haben nur die Menschen in Brandenburg, Mecklenburg-Vorpommern, Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen am Reformationstag immer frei. Regelmäßige bundesweite Feiertage sind nur Neujahr, Karfreitag, Ostermontag, Christi Himmelfahrt, Pfingstmontag, der Tag der Arbeit, der Tag der Deutschen Einheit und die Weihnachtsfeiertage. Bayern mit drei weiteren Feiertagen (Heilige Drei Könige, Fronleichnam und Allerheiligen) ist auch in dieser Disziplin deutscher Meister.
Wenig begeistert von der Einführung eines zusätzlichen Feiertags zeigte sich der Unternehmerverband NRW. Dessen Hauptgeschäftsführer Luitwin Mallmann sagte: „Jeder zusätzliche Feiertag belastet die deutsche Wirtschaft mit Kosten in Milliardenhöhe.“ Der Produktionsausfall an einem Feiertag könne nicht nachgeholt werden. Auch der Unternehmerverband akzeptiere eine Entscheidung, die den Reformationstag als jährlichen Feiertag einführt „und im Gegenzug einen anderen Feiertag streicht.“