„Die SPD braucht eine Entgiftung“ So sind die Reaktionen auf den Nahles-Rücktritt

Berlin · Andrea Nahles sieht nicht mehr den nötigen Rückhalt, um ihre Führungspositionen in Partei und Fraktion fortzuführen. Reaktionen auf ihre Rücktrittsankündigung.

 Andrea Nahles (Mitte) und Mitglieder des Vorstands der SPD im Willy-Brandt-Haus. (Archivbild)

Andrea Nahles (Mitte) und Mitglieder des Vorstands der SPD im Willy-Brandt-Haus. (Archivbild)

Foto: dpa/Wolfgang Kumm

„Die SPD befindet sich nicht erst seit der Europawahl in einer schwierigen Lage – wichtig ist daher, dass wir zusammenbleiben und die nächsten Schritte gemeinsam gehen.“

(Vizekanzler Olaf Scholz)

„Der Umgangsstil innerhalb der SPD in den letzten Tagen und Wochen war überhaupt nicht vom sozialdemokratischen Grundwert der Solidarität geprägt. Wenn wir neues Vertrauen gewinnen und diese gravierende Krise überwinden wollen, muss sich das grundlegend ändern. Zudem darf es jetzt keine Schnellschüsse oder Handeln aus der Ich-Perspektive geben.“

(Der stellvertretende SPD-Vorsitzende Ralf Stegner)

„Solange die SPD sich nur mit sich selbst beschäftigt, solange es nur um das Durchsetzen oder Verhindern von innerparteilichen Machtpositionen geht, werden die Menschen sich weiter von uns abwenden.“

„Die SPD braucht eine Entgiftung.“

(Ex-SPD-Chef Sigmar Gabriel)

„Trotz des hohen Drucks auf die SPD heißt es jetzt: Besonnen bleiben und nicht hektisch werden. Nerven bewahren. Mehr gemeinsame und weniger einsame Entscheidungen“.

(Nordrhein-Westfalens SPD-Chef Sebastian Hartmann)

„Was die SPD jetzt braucht, ist ein umfassender Neustart, sowohl inhaltlich als auch personell. Dafür hat Andrea Nahles den Weg frei gemacht.“

(Sachsens SPD-Chef Martin Dulig)

„Ich empfehle, jetzt jede Form von Schnellschüssen zu vermeiden“.

(Hessens SPD-Chef und Parteivize Thorsten Schäfer-Gümbel)

„Da hat auch Frauenfeindlichkeit eine Rolle gespielt“

(Der SPD-Gesundheitsexperte Karl Lauterbach in der „Welt“)

„Der Schritt ist richtig und konsequent. Das war die letzte Möglichkeit, den Riss und die Spaltung wieder zu kitten.“

(Der SPD-Abgeordnete Florian Post)

„Liebe @AndreaNahlesSPD! Der öffentliche Umgang mit Dir war schändlich. Einige in der SPD sollten sich schämen. Du hast Dich nach Kräften bemüht, manche Wunde der Vergangenheit endlich zu heilen. Danke für Deinen Einsatz! Respekt für diese Entscheidung.“

(Der Staatsminister im Auswärtigen Amt, Michael Roth)

„Der Rücktritt von Andrea Nahles ist konsequent. Sie hat es nicht geschafft, die SPD zurück auf den Weg einer Volkspartei zu führen. Jedoch werden Personalkonsequenzen und Personaldebatten das Problem der SPD nicht lösen, denn es ist struktureller und inhaltlicher Natur.“

(Der AfD-Vorsitzende Alexander Gauland)

„Nicht nur die SPD befindet sich in Auflösung, auch die GroKo wandelt nur noch als Untoter über die politische Bühne.“

(Die Vorsitzende der AfD-Bundestagsfraktion, Alice Weidel)

„Respekt, dass Andrea Nahles hier eine klare Entscheidung trifft. Wir hoffen, dass die SPD rasch ihre Personalfragen klärt und sich dann mit neuer Kraft auf ihre Aufgaben konzentrieren kann.“

(Die Grünen-Vorsitzenden Annalena Baerbock und Robert Habeck)

„Hochachtung vor Andrea Nahles. So brutal darf Politik nicht sein. Vielleicht denken wir darüber alle einfach nur nach.“

(Der Fraktionsvorsitzende der Linken im Bundestag, Dietmar Bartsch)

„Sie ist eine ehrliche und kompetente Politikerin. Der Umgang mit Nahles sollte alle in Politik und Medien zum Nachdenken bringen“

(Der FDP-Vorsitzende Christian Lindner)

(dpa)
Meistgelesen
Neueste Artikel
BMS - Redakteur Stefan Vetter  in
Endlich Tempo
Bund und Länder wollen „beschleunigen“Endlich Tempo
Zum Thema
Aus dem Ressort