Antisemitismus und Mobbing : Polizeigewerkschaft fordert Statistik zur Gewalt an Schulen
Berlin (dpa) - Angesichts von Antisemitismus und religiösem Mobbing in Schulen fordert die Deutsche Polizeigewerkschaft (DPolG) eine bundesweite Statistik für Vorfälle dieser Art.
„Wir brauchen ein „Bundeslagebild zur Gewalt an Schulen“. Darin müssen alle Fälle verbaler, körperlicher und von Waffen-Gewalt erfasst werden“, sagte deren Bundesvorsitzender Rainer Wendt der „Bild“-Zeitung. Die Zählung müsse nach bundeseinheitlichen Standards erfolgen, damit die Fälle vergleichbar seien. „Nur so bekommen wir auch Klarheit über die tatsächliche Fallzahl“, so Wendt.
Nötig sei eine gemeinsame Sitzung der Innenministerkonferenz (IMK) und der Kultusministerkonferenz der Länder (KMK). Dann könne eine bundesweite Zählung noch mit dem Beginn des neuen Schuljahres im Herbst anfangen.
Der Zentralrat der Juden unterstützt den Vorschlag. Sein Wunsch sei, dass ein Angebot geschaffen werde, „in dem ohne große bürokratische Hürden antisemitische oder auch entsprechend andere Gewaltvorgänge gemeldet werden können, um so ein besseres und klareres Bild zu bekommen“, sagte der Präsident des Zentralrates, Josef Schuster, am Dienstag im ZDF-„Morgenmagazin“.