Ostermärsche gehen in vielen Städten weiter

Frankfurt/Main (dpa) - In zahlreichen Städten Deutschlands sind am Samstag die traditionellen Ostermärsche bei nur mäßiger Beteiligung fortgesetzt worden.

Zur Veranstaltung „Hände weg vom Krieg! Atomwaffen ächten! Abrüsten!“ in Stuttgart kamen nach Angaben des Friedensnetzwerkes Baden-Württemberg rund 1000 Menschen. Unter dem Motto „Krieg darf kein Mittel der Politik sein“ zogen mehrere hundert Teilnehmer des Berliner Ostermarsches am Mittag vom Potsdamer Platz bis zum Brandenburger Tor.

In Magdeburg nahmen etwa 60 Menschen unter dem Motto „Städte sind keine Angriffsziele!“ an einem Protestmarsch gegen die Nutzung der Colbitz-Letzlinger Heide als Truppenübungsplatz teil. Beim zentralen Thüringer Ostermarsch demonstrierten rund 80 Menschen gegen den Truppenübungsplatz in Ohrdruf. Gut 100 Friedensaktivisten marschierten in Leipzig. Einige von ihnen fuhren mit dem Fahrrad zum Flughafen Leipzig/Halle in Schkeuditz, um gegen dessen militärische Nutzung zu protestieren.

Auch im Norden Deutschlands demonstrierten Hunderte für Abrüstung und Frieden. Rund 100 Aktivisten zogen nach Polizeiangaben durch die Einkaufsmeile von Wedel bei Hamburg. In Kiel stand die Veranstaltung unter dem Motto „Weil wir Frieden wollen“. Etwa 150 Menschen forderten den sofortigen und bedingungslosen Abzug der Bundeswehr aus Afghanistan und anderen Auslandseinsätzen. In Bremen nahmen am Ostermarsch nach Angaben der Polizei etwa 200 Menschen teil.

Am US-Flughafen im rheinland-pfälzischen Ramstein forderten etwa 50 Aktivisten „Eine Welt ohne Krieg und militärische Gewalt“. Hunderte Bürger demonstrierten in Bayern dafür, dass ein Exportverbot für deutsche Waffen im Grundgesetz verankert wird. Allein in München versammelten sich zur Hauptkundgebung nach Angaben der Veranstalter rund 500 Menschen, in Augsburg und Würzburg waren es rund 100.

„Die Teilnahme an den Ostermärschen ist bisher vergleichbar mit den Vorjahren“, sagte Willi van Ooyen von der bundesweiten Informationsstelle Ostermarsch in Frankfurt/Main. Insgesamt waren am Samstag in rund 75 Städten Aktionen geplant. Die traditionellen Ostermärsche und Protestkundgebungen der Friedensbewegung hatten am Donnerstag und Karfreitag mit verhaltener Beteiligung begonnen. Ihre Wurzeln hat die Ostermarsch-Bewegung im Protest gegen das atomare Wettrüsten während des Kalten Krieges.

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