Appell an Merkel : Ost-Länderchefs: Bei Regierungsbildung an den Osten denken
Dresden (dpa) - Die Ministerpräsidenten der ostdeutschen Länder haben Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) aufgefordert, bei der Regierungsbildung Ost-Interessen im Blick zu behalten.
Sachsens scheidender Ministerpräsident Stanislaw Tillich (CDU) schickte dazu im Namen seiner Amtskollegen einen Brief an die Kanzlerin, wie die sächsische Staatskanzlei am Dienstag mitteilte.
Die ostdeutschen Länder wiesen weiterhin eine „nahezu flächendeckende Strukturschwäche“ auf, schrieb Tillich, der den Vorsitz der Ministerpräsidentenkonferenz Ost innehat. Diese Schwäche müsse überwunden werden. Dafür sei Ostdeutschland weiter auf finanzielle Förderung angewiesen - sowohl aus deutschen Töpfen als auch im Rahmen der EU-Kohäsionspolitik. „Ein abruptes Ende der Strukturförderung in Ostdeutschland würde die Erfolge der Vergangenheit gefährden“, hieß es in dem Schreiben.
Auch müsse verhindert werden, dass Ostdeutschland in eine ungünstige „Sandwichposition“ gerate - zwischen den hoch entwickelten Regionen in Westdeutschland und den sehr stark von der EU geförderten Gebieten in Osteuropa.