Öffentlicher Dienst auf den Barrikaden

Mehrere tausend Beschäftigte demonstrieren in Düsseldorf für mehr Lohn.

Düsseldorf/ Berlin. Mit Arbeitsniederlegungen und zwei Demonstrationszügen durch die Düsseldorfer Innenstadt kämpften gestern mehrere tausend Landes-Beschäftigte des Öffentlichen Dienstes für mehr Geld. Angestellte an Unikliniken, Gerichten und Landesministerien sowie Polizisten und Feuerwehrleute beteiligten sich an ganztägigen Warnstreiks. Auch angestellte Lehrer legten die Arbeit nieder.

Zu den rund 600.000 Landes-Angestellten gehören Mitarbeiter der Straßenmeistereien, die sich auch um den Winterdienst kümmern. Dazu zählen aber auch Beschäftigte der statistischen Landesämter, bei Theatern und Kliniken und — als Knackpunkt — rund 200.000 angestellte Lehrer (siehe Kasten).

Die Tarifgespräche zwischen den Ländern und den Gewerkschaften verliefen bisher ergebnislos. Eine zweite Verhandlungsrunde war Ende vergangener Woche in Potsdam gescheitert.

Bei den Verhandlungen geht es nicht einfach nur um mehr Geld — die Gewerkschaften fordern ein Plus von 50 Euro und eine lineare Erhöhung von drei Prozent. Zudem forderte Verdi-Chef Frank Bsirske gestern eine Übernahme von Auszubildenden für mindestens zwei Jahre. Die Gewerkschaften wollen auch die Eingruppierung der angestellten Lehrer regeln.

„Viele Lehrkräfte mit Hochschulabschluss verdienen bis heute weniger Geld als andere Akademikergruppen im öffentlichen Dienst der Länder“, sagt Ilse Schaad, Verhandlungsführerin der Lehrergewerkschaft GEW.

Der Verhandlungsführer der Länder, Niedersachsens Finanzminister Hartmut Möllring (CDU), lehnt die Forderungen der Gewerkschaften nach höheren Löhnen dagegen ab — Grund: die angeschlagenen Länderkassen.

Am 9. März sollen die Tarifgespräche fortgesetzt werden.

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