Drohnen und Hubschrauber : Neue Waffen für die Bundeswehr
Berlin (dpa) - Die unter Ausrüstungsmängeln leidende Bundeswehr soll neue Waffen für einen hohen dreistelligen Millionenbetrag erhalten. Eine Liste des Verteidigungsministeriums beinhaltet 18 Einzelposten mit einem Bestellwert von jeweils mehr als 25 Millionen Euro.
Zuvor hatten das „Handelsblatt“ und die „Bild“-Zeitung über das interne Dokument berichtet, das bereits im Februar an die zuständigen Abgeordneten des Bundestags ging. Danach sind für die Bundeswehr unter anderem neue Raketenwerfer, Rettungshubschrauber und Transportflugzeuge vorgesehen.
Die Beschaffungsliste enthält auch den Abschluss des Leasingvertrags für israelische „Heron TP“-Drohnen. Darauf hatten sich Union und SPD bereits im Koalitionsvertrag verständigt. Ein Sprecher des Verteidigungsministeriums sagte, die Drohne solle „bewaffnungsfähig“ sein, werde aber ohne Waffen ausgeliefert. „Die Entscheidung, ob Waffen beschafft werden, ist separat davon zu entscheiden.“
Hintergrund ist eine entsprechende Einschränkung im Koalitionsvertrag. Dort heißt es zu der umstrittenen Kampfdrohne: „Über die Beschaffung von Bewaffnung wird der Deutsche Bundestag nach ausführlicher völkerrechtlicher, verfassungsrechtlicher und ethischer Würdigung gesondert entscheiden.“ Die Anmietung der israelischen Drohnen gilt als eines der wichtigsten Rüstungsprojekte von Verteidigungsministerin Ursula von der Leyen (CDU). Der Deal war aber kurz vor Ende der vergangenen Legislaturperiode am Widerstand der SPD gescheitert.