Rechter Protest in Wolgast : Merkels Wagen in Vorpommern mit Tomaten beworfen
Wolgast (dpa) - Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) ist bei einem Wahlkampfauftritt in Vorpommern von etwa 150 rechten Demonstranten mit Pfiffen und Buhrufen begrüßt worden. Ihr Auto wurde bei der Einfahrt zu der Veranstaltungshalle in Wolgast mit Tomaten beworfen, wie die Polizei mitteilte.
Immer wieder riefen Demonstranten, darunter NPD- und AfD-Anhänger, vor der Halle „Hau ab, hau ab“. Die CDU-Vorsitzende war bereits bei einem Auftritt am Dienstag in Heidelberg mit Tomaten beworfen worden. Am Mittwoch wurde ihre gesamte Rede im sächsischen Torgau mit Buhrufen, Pfiffen und Hupen massiv gestört. Auch Außenminister Sigmar Gabriel wurde bei einem Auftritt in Dresden am Freitag angepöbelt.
Merkel redete am Nachmittag zunächst in Strasburg, das wie Wolgast zum Bundeswahlkreis 16 gehört, in dem die AfD bei der Landtagswahl vor einem Jahr drei Direktmandate gewonnen hatte und auch jetzt wieder auf ein hohes Abschneiden hofft. In Strasburg wurde ihre Rede in einer Sporthalle nur einmal kurz von Pfiffen und „Merkel muss weg“-Rufen unterbrochen. Vor der Halle protestierten dort etwa 25 Linke und einige NPD-Vertreter.
In Wolgast nahm Merkel vor mehreren hundert Zuhörern Bezug zu den Protesten vor der Halle. „Da gibt es einige, die pfeifen und schreien. Ich glaube nicht, dass das ausreicht, um Deutschland voranzubringen.“ Auch in der Halle gab es vereinzelte Zwischenrufe wie: „Wo ist das Christliche in ihrer Partei?“