Jüdische Sportvereine Makkabi-Vorsitzender Alon Meyer: Übergriffe im Sport haben zugenommen

Frankfurt/Main · Im Sport haben antisemitische Übergriffe nach Ansicht von Alon Meyer, dem Präsidenten von Makkabi Deutschland, in den vergangenen Monaten und Jahren „stark zugenommen“.

 Alon Meyer, Vorsitzender des TuS Makkabi Frankfurt und Präsident von Makkabi Deutschland.

Alon Meyer, Vorsitzender des TuS Makkabi Frankfurt und Präsident von Makkabi Deutschland.

Foto: dpa/Roland Holschneider

Im Sport haben antisemitische Übergriffe nach Ansicht von Alon Meyer, dem Präsidenten von Makkabi Deutschland, in den vergangenen Monaten und Jahren „stark zugenommen“. Dies sagte der Vorsitzende des Jüdischen Turn- und Sportverbandes Deutschland am Donnerstag der Deutschen Presse-Agentur.

Dies sei seit der Flüchtlingswelle der Fall. „Ich will damit nicht sagen, dass die Flüchtlinge die Ursache sind, aber es ist eben ein zeitliche Korrelation zu spüren. Vor allem in den Großstädten Deutschlands kommen die Übergriffe meist aus dem islamisch-arabischen Hintergrund. Im Osten Deutschlands wie jetzt auch in Halle noch von Rechtsradikalen“, sagte Meyer.

Der Deutsche Fußball-Bund habe nach dem Anschlag von Halle mit der Schweigeminute vor dem Länderspiel gegen Argentinien ein „richtiges und wichtiges Zeichen“ gesetzt. Der DFB, aber generell die deutsche Gesellschaft, solle jetzt nicht nur Sonntagsreden schwingen. „Ich glaube, die Leute haben das auch satt und deshalb spaltet sich nur ganz Deutschland und Europa ein Stück weit und wird radikaler und extremer. Vom DFB würde ich mir ein noch viel härteres Durchgreifen bei solche Thematiken wünschen und dass er vor allem mehr auf Präventivmaßnahmen setzt“, sagte Meyer.

Der DFB engagiert sich seit viele Jahr gegen Diskriminierung und Rassismus. Der 45-Jährige Meyer befindet sich derzeit in Israel. Er ist auch Vorsitzender des TuS Makkabi Frankfurt am Main mit 1800 Mitgliedern. Am Mittwoch hatte ein schwerbewaffneter mutmaßlicher Rechtsextremist versucht, in die Synagoge in Halle einzudringen und unter Dutzenden Gläubigen ein Blutbad anzurichten. Sein Versuch scheiterte, woraufhin er vor der Synagoge und danach in einem nahen Döner-Imbiss zwei Menschen erschossen und mindestens zwei weitere verletzt haben soll.

(dpa)
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