Besuch bei den UN : Maas wirft Assad „menschenverachtendes Verhalten“ vor
New York (dpa) - Bundesaußenminister Heiko Maas hat dem syrischen Präsidenten Baschar al-Assad in einer Rede vor den Vereinten Nationen „menschenverachtendes Verhalten“ vorgeworfen.
„Wir dürfen davor nicht die Augen verschließen“, sagte er auf einer Tagung der UN-Generalversammlung in New York mit Blick auf den umstrittenen Militärschlag der Westmächte gegen Syrien. „Die Verstöße gegen elementares humanitäres Völkerrecht dürfen nicht ungesühnt bleiben. Die Verantwortlichen müssen zur Rechenschaft gezogen werden.“
Als Vergeltung für einen mutmaßlichen Chemiewaffeneinsatz Assads hatten die USA, Großbritannien und Frankreich Syrien mit Raketen angegriffen. Deutschland hatte sich nicht mit der Bundeswehr beteiligt, aber die Militäraktion politisch unterstützt.
Der Einsatz erfolgte ohne Zustimmung des UN-Sicherheitsrats, in dem sich Russland und die westlichen Mitglieder derzeit in der Syrien-Frage gegenseitig blockieren. In einem Bundestagsgutachten wird die Militäraktion als völkerrechtswidrig eingestuft.