Letztes Wort in Schulfragen : Länder wollen Sicherheiten im geplanten Bildungsrat
Erfurt (dpa) - Nach Willen des Chefs der Kultusministerkonferenz, Helmut Holter (Linke), sollen die Länder im geplanten Bildungsrat das letzte Wort haben.
„Das Stimmenverhältnis muss so sein, dass die Länder auf keinen Fall überstimmt werden können“, sagte Holter der Deutschen Presse-Agentur. Seiner Meinung nach funktioniere es nicht, wenn der Bildungsrat Empfehlungen gegen die Interessen der Länder beschließen könne. „Es darf kein Gremium geben, das uns Länder an die Wand drückt“, sagte Thüringens Bildungsminister vor der Kultusministerkonferenz (KMK), die am Donnerstag und Freitag in Erfurt läuft. Beschlüsse der KMK sind für Länder nicht bindend.
Sachsens Kultusminister Christian Piwarz (CDU) erklärte am Donnerstag am Rande der Konferenz, er unterstütze Holters Vorstoß vorbehaltlos. Allerdings müsse klar sein, dass die Empfehlungen des Bildungsrates dann in der Regel auch umgesetzt werden sollten. „Es muss dann gute Gründe geben, den Empfehlungen nicht zu folgen“, sagte Piwarz. Auch seine Amtskollegin aus Baden-Württemberg, Susanne Eisenmann (CDU), sagte, sie stimme Holter „voll und ganz“ zu.
Der KMK-Präsident betonte, dass ohnehin alle Empfehlungen des Bildungsrates durch Entscheidungen in den Ländern unterstützt werden müssten. In Deutschland ist Bildungspolitik weitgehend Ländersache. In der Vergangenheit gab es aber immer wieder Diskussionen darüber, das Kooperationsverbot zwischen Bund und Ländern zu lockern. Holter selbst hatte sich mehrfach dafür ausgesprochen.