Krankenversicherten drohen keine höheren Beiträge

Berlin (dpa) - Die Versicherten gesetzlicher Krankenkassen bleiben in diesem und auch im nächsten Jahr von weiteren Beitragserhöhungen und Zusatzbeiträgen wahrscheinlich verschont.

Nach einer am Mittwoch veröffentlichten Prognose des Schätzerkreises bleiben die Einnahmen der Krankenkassen stabil. Demnach ist 2011 mit Beitragseinnahmen in Höhe von 183,4 Milliarden Euro zu rechnen. Das sind 1,7 Milliarden Euro mehr als noch im Januar geschätzt. Die Zuweisungen an die Krankenkassen aus dem Gesundheitsfonds bleiben jedoch nach den gesetzlichen Vorgaben unverändert bei 178,9 Milliarden Euro. Die geschätzten Kassenausgaben werden mit 177,5 Milliarden beziffert.

Nach der Prognose des Schätzerkreises des Bundesversicherungsamtes ist dieses Jahr wie auch 2012 mit relativ stabilen Einnahmen der Krankenkassen zu rechnen. Ein wegen der guten Arbeitsmarktlage in diesem Jahr erwarteter Überschuss soll der Liquiditätsreserve des Gesundheitsfonds zugefügt werden, teilte das Bundesversicherungsamt nach einem Treffen des Schätzerkreises in Bonn mit. Dem Schätzerkreis gehören Experten des Bundesgesundheitsministeriums, des Bundesversicherungsamtes und der Krankenkassen an.

Bei Einnahmen von 183,4 Milliarden und Zuweisungen von 178,9 Milliarden an den Gesundheitsfonds bleiben rund 4,5 Milliarden Euro über. Von dem überschüssigen Geld sollen zwei Milliarden zur Finanzierung der Zusatzbeiträge von Hartz-IV-Empfängern bis 2014 eingesetzt werden. Die weiteren 2,4 Milliarden Euro gehen in einen Reservetopf, der konjunkturelle Schwankungen bei den Beitragseinnahmen ausgleichen soll. Die Liquiditätsreserve garantiert, dass der Gesundheitsfonds jederzeit seinen Zahlungsverpflichtungen gegenüber den Krankenkassen nachkommen kann.

Für 2012 wird mit Einnahmen in Höhe von 185,7 Milliarden Euro gerechnet - bei voraussichtlichen Ausgaben der Krankenkassen in einem Umfang von 185,4 Milliarden Euro liegen. Damit könnten auch im kommenden Jahr die Ausgaben der Krankenkassen durch Zuweisungen aus dem Gesundheitsfonds im Schnitt vollständig gedeckt werden, heißt es in der Erklärung des Schätzerkreises. Der für das kommende Jahr erwartete Ausgabenanstieg von 4,5 Prozent resultiere insbesondere aus der Ausgabenentwicklung bei Arzneimitteln.

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