Kommunen fordern nach Attentat Islamunterricht an allen Schulen

Düsseldorf/Berlin. Die Kommunen haben nach der Terrorattacke in Würzburg die flächendeckende Einführung von Islamunterricht an Schulen gefordert. „Es ist angemessen, Islamunterricht auch an staatlichen oder staatlich kontrollierten Schulen anzubieten“, sagte der Hauptgeschäftsführer des Städte- und Gemeindebunds, Gerd Landsberg der „Rheinischen Post“.

Unterrichtsstunde zum Thema Islam in Frankfurt.

Unterrichtsstunde zum Thema Islam in Frankfurt.

Foto: Frank Rumpenhorst

Dadurch gewinne der Staat mehr Kontrolle über die Erziehung muslimischer Jugendlicher.

Bei dem Attentäter, der am Montagabend in einem Regionalzug bei Würzburg Mitreisende mit Axt und Messer angegriffen hatte, soll es sich um einen 17-Jährigen Flüchtling aus Afghanistan handeln. Bereits Ende Mai hatten führende Kirchenvertreter sich dafür eingesetzt, Islamunterricht an Schulen verpflichtend zu machen. Der Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), Heinrich Bedford-Strohm, hatte erklärt, das sei die beste Möglichkeit, junge Muslime immun zu machen gegen Versuchungen des Fundamentalismus. Er sei dafür, dass islamische Verbände wie christliche Kirchen den Religionsunterricht an den Schulen selbst verantworten.

Laut Kultusministerkonferenz (KMK) bieten zurzeit Baden-Württemberg, Bayern, Hessen, Niedersachsen, Nordrhein-Westfalen und Rheinland-Pfalz islamischen Religionsunterricht an. Im Saarland wird ein solcher Unterricht derzeit in den ersten Klassen erprobt. dpa

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