Kauder torpediert Schwesigs Pläne für Lohngerechtigkeit
Berlin (dpa) - Unionsfraktionschef Volker Kauder tritt bei dem von Bundesfrauenministerin Manuela Schwesig (SPD) geplanten Gesetz für Lohngleichheit zwischen Männern und Frauen auf die Bremse.
„In diesem Jahr wird das nichts mehr“, sagte der CDU-Politiker nach Informationen des Nachrichtenmagazins „Der Spiegel“ kürzlich im Gespräch mit SPD-Fraktionschef Thomas Oppermann. Ohnehin komme nur eine Regelung für Betriebe mit mehr als 500 Mitarbeitern infrage.
In der Debatte um das Gesetz für die Frauenquote in Führungsgremien hatte sich Kauder bereits mit dem Spruch hervorgetan, die Ministerin solle „nicht so weinerlich sein“. Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) hatte sich für diese Äußerung später bei Schwesig entschuldigt.
Eine Sprecherin der Unionsfraktion sagte am Samstag: „Wir blockieren nichts.“ Das Gesetzesvorhaben werde, wie alle anderen Punkte des Koalitionsvertrages auch, umgesetzt. Zeitlich wollte sich die Sprecherin nicht festlegen. Sie sagte: „Das zuständige Ressort muss einen Gesetzentwurf vorlegen.“
Nach Angaben des Statistischen Bundesamtes verdienen Frauen in Deutschland im Schnitt 22 Prozent weniger als Männer.
Schwesig sagte der Deutschen Presse-Agentur, dass es Widerstände gegen das geplante Gesetz für mehr Lohngerechtigkeit gebe, überrasche sie nicht. „Auch diese werden wir überwinden“, erklärte sie mit Blick auf die zurückliegenden langwierigen Verhandlungen zur Frauenquote. Die Quote sei nur der Anfang für mehr Gleichberechtigung, sagte die Ministerin. Sie betonte: „Wir können uns darauf nicht ausruhen.“