„Schwarze Null“ soll bleiben : Kabinett beschließt Haushaltsentwurf 2019
Berlin (dpa) - Das Bundeskabinett hat in einer Sondersitzung den Entwurf für den Bundeshaushalt 2019 beschlossen. Finanzminister Olaf Scholz (SPD) plant wegen der Umsetzung zahlreicher Koalitionsvorhaben mit steigenden Ausgaben von insgesamt 356,8 Milliarden Euro, 13 Milliarden Euro mehr als im laufenden Jahr.
Er will aber erneut einen Haushalt ohne neue Schulden („schwarze Null“) schaffen. „Wir erhöhen das Netto der Bürger“, sagte Scholz am Freitag in Berlin mit Blick auf eine Kindergelderhöhung um zehn Euro ab Juli 2019 und steuerliche Entlastungen gerade für Familien. Zugleich wachsen die Ausgaben für die Renten - einer Mehrwertsteuersenkung erteilte Scholz eine Absage.
Die wichtigen Reformen lägen nicht im Mehrwertsteuerbereich, sagte er. So sollen die Bürger stattdessen bis 2021 durch das Abschmelzen des Solidaritätszuschlags um bis zu zehn Milliarden Euro pro Jahr entlastet werden. „Das ist eine richtige Nummer“, so Scholz. Er betonte, in aktuell stürmischen Zeiten fahre man auf Sicht. Wichtig sei ein Puffer, um bei Krisen gegensteuern zu können. 2007 war die Mehrwertsteuer von 16 auf 19 Prozent erhöht worden, mit über 220 Milliarden Euro ist es die wichtigste Einnahmequelle von Bund, Ländern und Gemeinden.
Der Etat sieht neben höheren Rentenzuschüssen weitere Milliardeninvestitionen im Verkehrsbereich, Ausgaben für ein Baukindergeld für Familien, höhere Rentenzuschüsse sowie Maßnahmen zur Entlastung von Familien in Höhe von knapp zehn Milliarden Euro im Jahr vor. Erstmals seit 17 Jahren könnte trotzdem die deutsche Staatsverschuldung wieder unter die für die Stabilität des Euro eigentlich vorgesehene Grenze sinken. Die Schuldenquote soll wieder unter 60 Prozent des Bruttoinlandsprodukts (BIP) fallen - das entspricht dem sogenannten Maastricht-Kriterium der Euro-Staaten.