SPD-Nachwuchs gegen GroKo : Jusos wollen die SPD nach links rücken
Saarbrücken (dpa) - Statt einer Neuauflage der großen Koalition wollen die Jusos eine Neuausrichtung der SPD nach links.
Zum Abschluss ihres zweitägigen Bundeskongresses in Saarbrücken forderte der Jugendverband der Sozialdemokraten die Bundespartei dazu auf, „aus der Opposition heraus echte Alternativen für eine progressive, solidarische und linke Politik“ einzuleiten. Ungehört blieben Appelle von Parteichef Martin Schulz und Fraktionschefin Andrea Nahles, eine mögliche große Koalition nicht vorschnell abzulehnen.
„Die deutsche Sozialdemokratie muss sich in allererster Linie inhaltlich neu aufstellen“, heißt es in einer Entschließung, die am Sonntag von den 299 Delegierten einstimmig angenommen wurde. Mit der programmatischen Neuaufstellung müsse ein personeller und organisatorischer Neubeginn einhergehen. Etliche Teilnehmer zeigten sich enttäuscht über die mögliche Kehrtwende der SPD in der Haltung zur großen Koalition. Auch dürfe die notwendige Erneuerung „in dem ganzen Koalitionswirrwarr nicht vergessen werden“.
Nahles kam dem Parteinachwuchs am Samstag in einigen Punkten entgegen. „Wir sind einfach zu langweilig, an uns entzünden sich nicht Geister“, sagte Nahles mit Blick auf Kritik der Jusos am Bundestagswahlkampf. Das Problem sei nicht „das Zusammenschieben von parlamentarischen Blöcken, sondern eine gesellschaftliche Mehrheit, die wir erkämpfen und schaffen müssen“. Die SPD habe bisher für unterschiedliche gesellschaftliche Gruppen Ziele aneinandergereiht: „Das funktioniert am Ende nicht.“