Rentenkasse Immer mehr Rentner leben im Ausland

Berlin · Immer mehr Rentner mit Altersbezügen aus der gesetzlichen Rentenkasse leben im Ausland. Ihre Zahl ist seit dem Jahr 2000 von 1,1 auf 1,5 Millionen gestiegen.

Nur etwa jede siebte Rente (14 Prozent), die ins Ausland geht, wird an Deutsche ausgezahlt.

Nur etwa jede siebte Rente (14 Prozent), die ins Ausland geht, wird an Deutsche ausgezahlt.

Foto: picture alliance / Stephan Scheu/Stephan Scheuer

Das geht aus einer aktuellen Datenübersicht der Deutschen Rentenversicherung hervor, die unserer Redaktion vorliegt.

Mancher mag es wieder beim Sommerlaub neidvoll erlebt haben: Viele deutsche Rentner verbringen ihren Lebensabend dauerhaft an den sonnigen Küsten Spaniens oder Italiens. Für die Deutsche Rentenversicherung ist dieser Personenkreis allerdings eine eher überschaubare Größe im „Auslandsgeschäft“. Denn nur etwa jede siebte Rente (14 Prozent), die ins Ausland geht, wird an Deutsche ausgezahlt. Dazu zählen neben der eigentlichen Altersente zum Beispiel auch Witwen- und Erwerbsminderungsrenten. Viele Ruheständler bekommen deshalb auch mehrere Renten.

Die erste Adresse für Überweisungen ist die Schweiz

Derweil ist die erste Adresse für die Überweisungen auch nicht Mallorca, wie man gemeinhin annehmen könnte, sondern die Schweiz. Mit gut 26 000 Renten hat das südwestliche Nachbarland den höchsten Anteil. Es folgen die USA und Österreich mit jeweils rund 24 300 Rentenzahlungen.

Insgesamt gingen im vergangenen Jahr rund 1,75 Millionen Renten ins Ausland. Dies entspricht einem Anteil von knapp sieben Prozent aller Rentenzahlungen. Noch im Jahr 2000 waren es nur 1,21 Millionen Renten. Der Zuwachs seit der Jahrtausendwende liegt damit bei rund 45 Prozent.

„Dieser Anstieg beruht zu einem großen Teil auf der Zuwanderung von Arbeitnehmern vor allem aus Italien, Spanien, Griechenland, dem ehemaligen Jugoslawien und der Türkei in den 1960er und 1970er Jahren und der damit verbundenen Zahlung von Beiträgen zur gesetzlichen Rentenversicherung in Deutschland“, erläuterte ein Sprecher der Rentenversicherung. Viele der ehemaligen Gastarbeiter seien nunmehr im Rentenalter und ließen sich die deutsche Rente nach Rückkehr in ihr Heimatland ins Ausland überweisen.

Rund 1,25 Millionen Renten wurden 2017 in 27 Länder der EU überwiesen. Im Jahr 2000 waren es noch 0,72 Millionen in 14 EU-Länder. „Immer mehr Rentner nutzen damit die Freizügigkeit in der Europäischen Union und erhalten ihre Rente im EU-Ausland“, so die Deutsche Rentenversicherung. Unter dem Strich gehen 86 Prozent aller Auslandsrenten an ausländische Staatsangehörige.

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