Im Stich gelassen

Genau ein Jahr ist es nun her, dass die unfassbare Mordserie der rechtsextremen Terrorzelle NSU aufgeflogen ist — das Entsetzen und der Schrecken darüber, dass das Trio diese Taten jahrelang unentdeckt begehen konnte, sitzen noch immer tief.

Umso beschämender ist es, dass die Geschehnisse auch nach einem Jahr nicht aufgeklärt sind. Die Pannenserie ist beispiellos: Da sind Akten beim Bundeskriminalamt und beim Verfassungsschutz systematisch vernichtet worden, doch die jeweiligen Präsidenten spielen den Skandal herunter. Verantwortlichkeiten werden zwischen Bund, Ländern und Ämtern hin und her geschoben, doch keiner hat den Mut, für die Versäumnisse gerade zu stehen.

Die Rolle von V-Leuten bleibt dubios. Konsequenzen und Reformen? Fehlanzeige. Die Opfer des Terrors werden ein weiteres Mal im Stich gelassen.

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