Linksliberales Profil schärfen : Habeck will Grüne zur „attraktiven Bewegungspartei“ machen
Kiel/Berlin (dpa) - Schleswig-Holsteins Umweltminister Robert Habeck will bei einer Wahl zum Grünen-Vorsitzenden das linksliberale Profil seiner Partei schärfen.
„Letztlich haben wir die bedrohliche Situation, dass eine linksliberale, freiheitliche und ökologische Politik jetzt völlig unter die Räder gerät“, sagte Habeck in Kiel. „Die Relevanz der Grünen hochzuhalten, wird eine Herausforderung.“
Für die Grünen als absehbar kleinste Oppositionsfraktion im Bundestag gelte es, eine im linksliberalen Spektrum klaffende Lücke zu schließen und wieder zu einer „attraktiven Bewegungspartei“ zu werden. Er wolle die Partei einen und mithelfen, sie zu einem „Thinktank der Republik“ zu entwickeln. „Das ist die Karotte vor der Nase, die mich total reizt.“
Habeck hatte am Wochenende seine Kandidatur für die Nachfolge von Cem Özdemir angekündigt, der sein Amt im Januar abgibt. Özdemir wich am Montag weiterhin Fragen zu seiner politischen Zukunft aus. Zu Spekulationen, dass er den Fraktionsvorsitz anstreben könne, sagte der 51-Jährige lediglich: „Ich will gerne weiter meiner Partei, meiner Fraktion dienen, da wo sie glaubt, dass ich es am besten kann.“