Gysi: Die DDR war kein Unrechtsstaat
Berlin (dpa) - Linksfraktionschef Gregor Gysi sieht die DDR nicht als Unrechtsstaat. Der Vorsitzende der Linke-Abgeordneten im Bundestag kritisierte eine entsprechende Formulierung in einem Papier von SPD, Grünen und Linken aus den Sondierungsgesprächen über eine Koalition in Thüringen.
„Es stimmt eben nicht, dass, wenn man kein Rechtsstaat ist, dass man dann automatisch ein Unrechtsstaat ist“, sagte Gysi bei einer Pressekonferenz in Berlin.
Gleichzeitig machte er aber klar, dass er Rot-Rot-Grün an einer solchen Formulierung nicht scheitern lassen würde. „Die Bekenntnisse sind für mich nicht das Wichtige. Das Wichtige sind für mich wirklich die realen Veränderungen für die Thüringerinnen und Thüringer.“
Scharfe Kritik an den Äußerungen Gysis kam aus der Union. „Gysi schlägt allen Opfern der SED-Verbrechen kalt ins Gesicht“, sagte CSU-Generalsekretär Andreas Scheuer. „Wir werden nicht zulassen, dass die Linkspartei die Geschichte umschreibt und die SED-Machthaber von Schießbefehl und Bespitzelung reinwäscht.“