„Mann mit Haaren im Gesicht“ : Gabriel entschuldigt sich bei Schulz
Berlin (dpa) - Der geschäftsführende Außenminister Sigmar Gabriel (SPD) hat sich beim zurückgetretenen SPD-Chef Martin Schulz für seine jüngste Attacke entschuldigt. Gabriel sagte der „Zeit“, er habe zunächst per SMS um Verzeihung gebeten für seine Bemerkung zum „Mann mit den Haaren im Gesicht“.
Schulz habe darauf nicht geantwortet. Am Dienstagnachmittag hätten sich die beiden dann im Willy-Brandt-Haus in Berlin gesehen. „Ich habe mich inzwischen persönlich bei ihm entschuldigt“, sagte Gabriel der Zeitung. „Wir verstehen beide, wo unsere gegenseitigen Verletzungen liegen und dass alles menschlich ist. Wir sind schließlich keine Polit-Maschinen.“
Die SPD kommentierte den Bericht auf dpa-Anfrage nicht. Es blieb damit offen, ob Schulz die Entschuldigung des Genossen angenommen hat. Ob die schweren Verwerfungen zwischen den beiden so einfach auszuräumen sind, ist fraglich.
Schulz hatte nach den Koalitionsverhandlungen angekündigt, er wolle in einer großen Koalition als Außenminister ins Kabinett eintreten - und damit Gabriel aus dieser Position verdrängen. Als Reaktion darauf sagte Gabriel in einem Interview, seine Tochter Marie habe ihn mit den Worten getröstet: „Papa, jetzt hast du doch mehr Zeit mit uns. Das ist doch besser als mit dem Mann mit den Haaren im Gesicht.“ Kritiker in der SPD warfen Gabriel vor, damit in geschmackloser Weise die eigene Tochter vorgeschoben zu haben.