Friedrich: Steigende Zahl der Asylbewerber „alarmierend“

Berlin (dpa) - Im Juli haben 9516 Menschen Asyl in Deutschland beantragt, mehr als doppelt so viele wie die 4498 des Vorjahresmonats. Das teilte das Bundesinnenministerium in Berlin mit.

Minister Hans-Peter Friedrich (CSU) nannte die Zahlen in der „Augsburger Allgemeinen“ alarmierend. Die Grünen-Spitzenkandidatin Katrin Göring-Eckardt warf Friedrich deshalb populistische Stimmungsmache vor.

Im Vergleich zum Juni stieg die Zahl der Bewerber um 13 Prozent. Insgesamt haben in diesem Jahr bisher mehr als 52 000 Menschen erstmalig Asyl beantragt. Die meisten stammen aus der Russischen Föderation. So suchen laut Flüchtlingsorganisationen Folteropfer aus Tschetschenien vielfach in Deutschland Zuflucht. An zweiter Stelle stehen Flüchtlinge aus dem Bürgerkriegsland Syrien, gefolgt von Menschen aus Afghanistan.

Friedrich sagte: „Wir werden noch in diesem Jahr die Marke von 100 000 Asylerstanträgen erreichen.“ Die Zahl war von jährlich deutlich über 100 000 in den 90er Jahren fast kontinuierlich gesunken, bis sie seit 2008 wieder von Jahr zu Jahr anstieg. Göring-Eckardt sagte der Deutschen Presse-Agentur: „Wir müssen uns mit den Ursachen von Flucht - etwa in Syrien oder Afghanistan - auseinandersetzen, anstatt mit Hardliner-Rhetorik die realen Ursachen zu verleugnen.“

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