„Generation Z(ukunft)“ : Forscher: Jugendliche fühlen sich politisch ausgegrenzt
Hamburg (dpa) - Der Hamburger Zukunftsforscher Horst Opaschowski hat die Politik davor gewarnt, die Interessen der Jugend zu vernachlässigen.
„Das TV-Duell Merkel/Schulz hat gezeigt, dass Minderheitenthemen wie Jugend, Zukunft und Generationengerechtigkeit in der Politik ausgeblendet werden, weshalb sich die junge Generation zu Recht ausgegrenzt fühlen muss“, erklärte der Erziehungswissenschaftler zwei Wochen vor der Bundestagswahl. Sowohl die Kanzlerin als auch ihr Herausforderer von der SPD hätten ein späteres Renteneintrittsalter einmütig abgelehnt. Die Rente mit 70 sei aber zur Verhinderung von Altersarmut bei künftigen Generationen unverzichtbar, betonte Opaschowski.
Seit Anfang des Jahres beschäftigen sich der Forscher und dessen Tochter Irina Pilawa mit der „Generation Z(ukunft)“, also die um die Jahrtausendwende Geborenen. In einer repräsentativen Studie für dieses Projekt sagten 54 Prozent der Befragten im Alter zwischen 14 und 24 Jahren, die junge Generation sei mehr auf sich selbst gestellt und könne sich weniger auf andere oder den Staat verlassen. Die Befragten quer durch alle Altersgruppen vertraten diese Ansicht nur zu 43 Prozent.
Gleichwohl belegt die Studie keine mehrheitliche Abkehr vom demokratischen Parteiensystem. Nur 39 Prozent der Befragten meinten, dass sich die Jüngeren von den etablierten Parteien immer weniger vertreten fühlten und anfällig für demokratiefeindliche Vorstellungen seien. Von den 14- bis 24-Jährigen stimmten 36 Prozent dieser Aussage zu.