Erzieherstreik auch in NRW : Erzieher sind nun bundesweit im Streik
Berlin (dpa) - Die Kita bleibt zu - und viele Eltern suchen zunehmend verzweifelt nach Alternativen: Die Gewerkschaften haben die Streiks an kommunalen Kindertagesstätten auf ganz Deutschland ausgeweitet.
Tausende Kitas seien geschlossen geblieben, weil 40 000 Beschäftigte sich an dem Arbeitskampf beteiligt hätten, teilte die Dienstleistungsgewerkschaft Verdi mit.
Zehntausende Familien mussten ihre Kinder anderswo unterbringen. Eine Ende ist nicht abzusehen, denn die Arbeitgeber halten die Forderung nach einer besseren Eingruppierung der Erzieher für nicht bezahlbar. Mehrere Unternehmen reagierten und versuchen, ihren Beschäftigten bei der Kinderbetreuung zu helfen.
Am Montag schlossen sich Erzieher in Bayern, Brandenburg und Nordrhein-Westfalen dem Arbeitskampf an. Damit wird nun in allen Bundesländern unbefristet gestreikt. Verdi-Chef Frank Bsirske zeigte sich zufrieden. „Die Arbeit mit und für Menschen hat deutlich mehr Anerkennung verdient.“
Viele Firmen organisieren inzwischen selbst Angebote für den Nachwuchs von Mitarbeitern. So stockte eine Reihe von Unternehmen wie die Commerzbank und der Frankfurter Flughafenbetreiber Fraport die Kinderbetreuung auf, die den Beschäftigten ohnehin zur Verfügung steht.
Die Lufthansa erhöhte die Zahl ihrer „Eltern-Kind-Büros“. Das sind Büros, in denen Eltern arbeiten und zugleich ihre Kinder betreuen können. Der Autobauer Opel bietet seinen Mitarbeitern an, „unbürokratisch und flexibel“ Urlaub, unbezahlten Sonderurlaub, Freischichten oder Home-Office-Tage zu genehmigen.