Ermittler prüfen Kontakte von Breivik nach Bayern

München (dpa) - Der Attentäter von Oslo hatte möglicherweise Kontakte zu deutschen Neonazis. Wie das Magazin „Spiegel“ berichtet, untersuchen deutsche Ermittler derzeit mögliche Verbindungen zwischen Anders Behring Breivik und Rechtsextremisten in Bayern.

Hintergrund sei eine umfangreiche E-Mail-Verteilerliste Breiviks, die norwegische Fahnder an ihre deutschen Kollegen weitergeleitet haben. Darin hätten sich offenbar auch Spuren in die bayerische Neonazi-Szene gefunden.

Der rechtsradikale Islamhasser Breivik hatte am 22. Juli eine Bombe im Osloer Regierungsviertel detonieren lassen. Dabei starben acht Menschen. Danach tötete der 32- Jährige auf der kleinen Insel Utøya 69 Teilnehmer eines sozialdemokratischen Jugend-Sommerlagers.

Nach Informationen des „Spiegels“ hat der Augsburger Staatsschutz mehrere Rechtsextremisten vor wenigen Wochen zu Zeugenvernehmungen geladen - „im Zusammenhang mit dem Bombenfund Schusswaffenanschlag in Oslo/Norwegen v. 22.07.11“, wie es in einer der Vorladungen heiße.

Zu den Betroffenen zähle auch ein oberbayerischer NPD-Funktionär, der aber jeglichen Kontakt zu Breivik bestritten habe. Gegen ihn ermittelt die Augsburger Staatsanwaltschaft bereits seit 2009 wegen des Verdachts der Volksverhetzung, wie der „Spiegel“ berichtete. Bei der Augsburger Staatsanwaltschaft war am Sonntag niemand für eine Stellungnahme erreichbar.

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